Japan ist ein atemberaubendes Land, mit vielen Möglichkeiten neues zu lernen und zu entdecken. Leider ist es ist auch sehr kostspielig und solange man nicht unbeschreiblich reich ist, aber dort leben möchte, gibt es eine Sache, die man tun muss – arbeiten.
Es gibt einen allgemeinen Konsens über die japanische Arbeitsmoral – Japanische Arbeiter arbeiten hart. Sie arbeiten Tag und Nacht und sterben sogar an Arbeit.
Wie sieht es mit Einreisenden aus? Müssen sie unter denselben Standards arbeiten? Oder unterscheidet sich ihre Arbeit doch?
Dieser Artikel wird die Vor- und Nachteile, in Japan zu arbeiten, aufzeigen. Einige Punkte werden sicher schon bekannt sein, während andere für eine Überraschung sorgen werden.
Was sind also die Vor- und Nachteile?
Nachteile, in Japan zu arbeiten
Leider zeigt die Recherche, dass Einreisende mehr negative Punkte zur Arbeit in Japan aufzählen können, als positive. Die häufigsten sind:
- Lange Arbeitszeiten und sehr viele (erwartete) Überstunden
- Ungewünschte Krankenurlaube und zu wenige Feiertage (Japanische Feiertage erlauben nicht, weiter Weg in einem exotischen Land zu vereisen und einen Cuba Libre zu genießen.)
- Unklare Weisungen
Weitere Nachteile, die die Liste erweitern sind:
- Kaum Zeit für die Familie sowie kein Verständnis für den Wunsch, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen
- Ineffiziente Arbeitsweise (z.B. Meetings werden oft sinnlos gehalten. Man hält Meetings, einfach um Meetings zu halten à Work hard – not smart)
- Extra Events, an denen man verpflichtet ist, teilzunehmen oder auszuhelfen – oft während der Wochenenden
- Es ist unerwünscht, die eigene Meinung zu sagen oder Ideen zu teilen, besonders, wenn man noch nicht lange im Unternehmen beschäftigt ist. Das führt natürlich zur Unerfülltheit.
- Man muss quasi immer von unten anfangen, sobald man einen neuen Beruf ausübt.
- Manchmal hat man das Gefühl, nur aufgrund des Aussehens eingestellt zu sein und nicht wegen der Fähigkeiten.
- After-Work-Drinks mit Co-Workern oder den Vorgesetzten kommen viel zu oft vor, wenn nicht sogar täglich.
- Man fühlt sich als Einresisender austauschbar. Der Zusammenhalt unter Japanern ist sehr stark.
- Keine Gruppenzugehörigkeit – Man wird systematisch als Ausländer bei wichtigen Gesprächen und Entscheidungen ausgegrenzt.
- Oft wird die eigene Nationalität als Ausrede genommen, um zu erklären, warum man etwas nicht verstehen kann, obwohl man es eindeutig verstanden hat.
- Reactive statt Proactive – Oft hört man nur negative Kritik. Dabei wäre konstruktive Kritik besser.
- Mangelnde bzw. schlechte Einschulungen, die Wochen dauern können.
Die Liste hat jetzt bestimmt einige abgeschreckt, besonders die, die ihren ersten Karriereschritt in Japan besetzt haben oder die, die es planen. Aber hat die japanische Arbeitswelt wirklich so wenig zu bieten? Nein! Deshalb wird der Fokus jetzt auf die positiven Aspekte gelenkt.
Nachteile, in Japan zu arbeiten
Nach all diesen negativen Punkten ist es verständlich, etwas erschrocken zu sein. Dennoch gibt es genug Vorteile, in Japan zu arbeiten, die man nicht außer Acht lassen sollte:
- Das Gehalt erlaubt eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit und ermöglicht eine hohe Lebensqualität.
- Geringe Steuern im Vergleich zu anderen Ländern
- Man lernt Produkte und Dienstleistungen in einer hohen Qualität zu leifern.
- Teamwork – Es wird sich immer irgendwer finden, der Support anbietet, um die Arbeit schneller zu erledigen.
- Oftmals wird man sich mit gleichgesinnten besser verstehen, da diese in einer ähnlichen Situation sind.
- Firmenveranstaltungen fördern den Teamgeist und die Arbeitsmoral.
- Als Einreisender hat man die sogenannte ‚Gaijin Karte‘. Das heißt, dass Erwartungen an einem selber nicht so groß sind.
- Get-togethers mit Co-workern
- Stabilität, da man in Japan nicht so einfach seinen Beruf verliert
- Man kann in seinem Heimatland immer damit angeben, in Japan zu arbeiten. J
- Es wird selten dazu kommen, eine hohe Verantwortung zu tragen, da man immer als Außenseiter betrachtet wird.
- Ordnung, Struktur und Planung
- Höflichkeit und Respekt
Das hört sich alles nicht so schlecht an, oder? Trotz der vielen negativen Punkte gibt es genug Einreisende, die sich entscheiden in Japan zu leben und zu arbeiten. Daher muss es sich offensichtlich doch lohnen. Der Gründe für eine solche Entscheidung werden ein anderes Mal behandelt.
Bleibt gespannt!